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Mythen und Fakten zu ELGA

27. November 2015

Mythen und Fakten zu ELGA

Wer kennt ELGA?

Elga startet in wenigen Tagen in ganz Österreich und steht für die elektronische Gesundheitsakte. Mit ELGA erhalten PatientInnen erstmals die Möglichkeit, rasch und unkompliziert auf ihre Gesundheitsdaten zuzugreifen. Außerdem erleichtert ELGA die jeweilige Diagnose und vermeidet Doppelbefunde und Doppelmedikationen.

Viele Mythen und Befürchtungen wurden im Vorfeld der Einführung verbreitet. Zusätzliche Kosten für die PatientInnen wurden behauptet. Vom gläsernen Patienten war die Rede, davon, dass die Daten unsicher seien und etwa vom Arbeitgeber eingesehen werden könnten. Von einer von staatlicher Seite aufgezwungenen Maßnahme, der man sich nicht entziehen könne, wurde gesprochen, während zeitgleich Ärzte größeren Arbeitsaufwand bei geringem Nutzen befürchteten.

Was aber ist die Wahrheit hinter ELGA? Wo ist der Nutzen? Gibt es Risiken?

1) Falsch ist: ELGA kostet nur viel und bringt nichts.

Fakt ist: Das System rechnet sich finanziell und gesundheitlich.

Das Recht von PatientInnen auf einen raschen und unkomplizierten Zugang zu ihren eigenen Gesundheitsdaten wird mit ELGA umgesetzt. Durch den raschen Zugriff der MedizinerInnen, Spitäler, Pflegeeinrichtungen und Apotheken auf Gesundheitsdaten wird die Entscheidung von Diagnostik und Therapie präzisiert. Die Vermeidung von Mehrfachmedikation, Doppelbefunden etc. machen die 130 Mio. Euro für die Installierung des Systems sowie die laufenden Kosten von rund 18 Mio. Euro pro Jahr locker wett (jährliche Ersparnis von 129 Mio. Euro).

2) Falsch ist: ELGA ist nicht sicher.

Fakt ist: Bei ELGA wurden zahlreiche Schritte gesetzt, die für höchste Sicherheit sorgen.

So unterliegt ELGA dem strengen Datenschutzgesetz, der Datentransport erfolgt ausschließlich verschlüsselt. Die Datenspeicherung erfolgt außerdem dezentral und in eigenen Hochsicherheits-Rechenzentren – also NICHT auf der E-Card! Eine missbräuchliche Verwendung der ELGA-Daten wird mit hohen Strafen geahndet.

3) Falsch ist: Die Mehrheit der Bevölkerung lehnt ELGA ab.

Fakt ist: Die meisten Menschen stehen ELGA positiv gegenüber.

Laut einer repräsentativen Umfrage des Forschungs- und Beratungsinstituts OEKONSULT äußerten sich 91 Prozent der Probanden positiv zur neuen Gesundheitsakte. Sie sehen in ELGA einen Fortschritt, den sie nutzen wollen, und halten die elektronische Gesundheitsakte für eine wertvolle Hilfe gerade für Menschen mit Mehrfach-Medikationen.

4) Falsch ist: Man muss seine Daten zur Verfügung stellen, ob man will oder nicht.

Fakt ist: Es gibt keinen Zwang. Man kann sich von ELGA abmelden.

Möglich ist der Widerspruch („Opt out“) am ELGA-Portal, aber auch schriftlich bei der ELGA-Widerspruchsstelle. Aber nötig ist das nicht, denn die ELGA-Daten sind sicher.

5) Falsch ist: Die Ärzteschaft warnt vor ELGA und will sie nicht umsetzen.

Fakt ist: Ärztekammer ist offen für ELGA, wenn Vorteile überwiegen.

Die Einführung der e-card wurde von der Ärztekammer ähnlich infrage gestellt wie nun ELGA. Heute ist das Gesundheitssystem ohne e-card nicht mehr vorstellbar, sie genießt wegen unwiderlegbarer Vorteile hohe Akzeptanz, auch in der Ärzteschaft. Wenn es den Ablauf im Spital erleichtert und die Arbeitszeit nicht mehr beansprucht, werden die Ärzte ELGA nutzen, sagte zuletzt Ärztekammer-Präsident Artur Wechselberger. Auch Harald Mayer, Obmann der Bundeskurie Angestellte Ärzte, sagt: Jedes Hilfsmittel, das mehr Zeit für die Patienten bringt und die Behandlungsqualität steigert, ist grundsätzlich positiv zu beurteilen.

6) Falsch ist: ELGA speichert rückwirkend die gesamte, individuelle Krankengeschichte.

Fakt ist: Die persönliche ELGA wird schrittweise mit Informationen gefüllt.

So wie auch der Start der ELGA schrittweise erfolgt, wird die persönliche ELGA langsam „wachsen“. Zunächst werden ärztliche und pflegerische Entlassungsbriefe, Labor- und Radiologiebefunde aus den teilnehmenden Spitälern (später auch aus dem niedergelassenen Bereich) abrufbar sein. Im nächsten Schritt werden die Daten der E-Medikation aufgenommen und abrufbar sein.

7) Falsch ist: Auf ELGA kann jeder zugreifen.

Fakt ist: Nur Berechtigte haben streng kontrollierten Zugriff.

Neben den PatientInnen selbst dürfen nur jene ÄrztInnen und jene Krankenhäuser zugreifen, bei dem die jeweiligen PatientInnen aktuell in Behandlung sind. Das muss durch Stecken der e-card nachgewiesen werden. Sämtliche Zugriffe werden protokolliert und überwacht. Für Arbeitgeber, Behörden, Versicherungen, Kassen-Chefärzte etc. sind die Daten tabu – sie haben technisch keinen Zugriff.

8) Falsch ist: Das Beste ist, aus ELGA auszutreten.

Fakt ist: Wer bei ELGA nicht teilnimmt, kann viele Vorteile nicht nutzen.

Z.B. ersparen sich PatientInnen durch ELGA vermeidbare Doppeluntersuchungen – und damit Wartezeiten und Wege. Die schnelle Verfügbarkeit von Gesundheitsdaten erlaubt außerdem raschere Diagnosen und Therapien. Man muss auch bedenken, dass bei einer Nicht-Teilnahme wichtige Infos für die Behandlung nicht oder nicht im notwendigen Umfang verfügbar sind.

9) Falsch ist: ELGA wird für die PatientInnen eine teure Angelegenheit.

Fakt ist: Die Nutzung ist kostenlos, ELGA ist voll ausfinanziert.

Die PatientInnen müssen gar nichts zahlen. Im Gegenteil: Sie ersparen sich durch ELGA sogar Geld – zum Beispiel die Rezeptgebühr für Medikamente, die ohne ELGA bisweilen doppelt verschrieben wurden.

10) Falsch ist: ELGA funktioniert eh nicht.

Fakt ist: ELGA ist sehr gut vorbereitet.

Die Verantwortlichen schließen Kinderkrankheiten nicht aus, erwarten bei der Einführung des Systems aber keine größeren Probleme. Den Anfang machen Spitäler in Wien und der Steiermark. Die anderen Bundesländer werden im Laufe des Jahres 2016 angeschlossen. Die niedergelassenen Ärzte arbeiten ab Mitte 2017 verpfl ichtend mit ELGA.

Original vom SPÖ News-Service zum Download

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