Gleichberechtigung & Frauenrechte – 367 Tage im Jahr
Vor 100 Jahren sind die Frauen in Österreich erstmals am 8. März für ihre Rechte auf die Straße gegangen. Diesen Frauentag haben wir auch heuer zum Anlass genommen, an die immer noch ungleiche Gesellschaft zu erinnern. Mit der Verteilung der Nelken im Ort möchten wir zum Nachdenken anregen.
Die ohnehin belastende Situation für Frauen hat sich während Corona weiter verschlechtert: Von zusätzlichen Betreuungspflichten durch Homeschooling, erschwerte Arbeitsbedingungen, einem höheren Risiko der Arbeitslosigkeit, bis hin zu steigender häuslicher Gewalt.
„Es ist erfreulich, dass bei unseren Gesprächen mit den Frauen so viele positive Reaktionen gekommen sind – trotz der zusätzlichen Belastungen in der Corona-Zeit“, so Tanja Aigner, die mit Petra Lanzersdorfer, Günter Hauser-Panhölzl und Gerhard Dornetshuber am Weltfrauentag Nelken verteilt hat.
Wenn nicht mehr Menschen für die Forderungen nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit kämpfen und bereit sind, dafür auch auf die Straße zu gehen, wird sich auch in den kommenden Jahren nichts für die Frauen verbessern. Die Regierungen in Land und Bund müssen endlich Maßnahmen setzen, um die Lohnschere zwischen Mann und Frau bei gleicher Arbeit zu schließen. Und es ist auch nicht einzusehen wieso typische Frauenberufe schlechter bezahlt werden. All das wirkt sich auch in der Pension massiv aus, daher ist auch jede vierte alleinlebende Pensionistin armutsgefährdet. In weiblich dominierten Berufen mit hohem gesellschaftlichen Nutzen wie der Pflege, könnte und muss daher vom Land Oberösterreich ein Zeichen gesetzt und die Löhne kräftig angehoben werden. Leider scheint aber eher das Gegenteil der Fall zu sein. Im letzten Jahr wurden die Lohnverhandlungen in der Pflege um neun Monate hinausgezögert, weil LH Stelzer von der ÖVP für dieses Thema keine Ressourcen frei hatte oder es ihm nicht wichtig genug war.
Die SPÖ fordert Maßnahmen für Lohntransparenz, Erhöhung der Mindestlöhne und kostenlose ganztägige und ganzjährige Kinderbetreuung.